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Neujahrsgruss des Gemeindepräsidenten

10. Januar 2019

Liebe Oberwilerinnen, liebe Oberwiler

Vor zweitausend Jahren stellte der römische Philosoph Lucius Annaeus Seneca fest, dass die Menschen lieber glauben wollen, als sich selber ein Urteil zu bilden. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Noch immer ist es schwierig, mit Fakten und Argumenten eine vorgefasste Meinung zu verändern. Gerade im Zeitalter von Fakenews macht sich zudem vermehrt Verunsicherung breit. Das ist schade. Denn Grundlage für ein gutes Zusammenleben ist Vertrauen. Vertrauen in Menschen und Institutionen.

In Oberwil möchten wir weiterhin in einem Klima des Vertrauens die Zukunft gestalten. In der Pipeline befinden sich derzeit unter anderem der Neubau des Gemeindehauses und die Zonenplanrevision Siedlung. Nach dem erfreulichen Ja der Gemeindeversammlung am 14. Dezember 2017 zum Planungskredit für den Wettbewerb und das Vorprojekt eines Neubaus erfolgte am 11. Januar 2018, also vor einem Jahr, die öffentliche Ausschreibung zur Teilnahme am Wettbewerb. Aus diesem Wettbewerb ist das Büro Bertrand, Göhler, Möhring (BGM) Architekten GmbH, Basel als Sieger hervorgegangen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Projekt auch einen zukunftsweisenden Schritt zur Steigerung der Attraktivität unseres Dorfkerns realisieren könnten. Derzeit laufen die Arbeiten am Vorprojekt. Den entsprechenden Kreditantrag für den Gemeindehaus-Neubau werden wir der Gemeindeversammlung am 11. April 2019 vorlegen.

Apropos Zukunft. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie stark sich Oberwil in den vergangenen fünfzig Jahren entwickelt hat. Seit den 1960er-Jahren, damals baute man gerade die jetzige Gemeindeverwaltung, hat sich die Bevölkerung fast verdreifacht. Es ist deshalb für die Identität besonders wichtig, dass wir im Dorf weiterhin ein Gefühl von Gemeinschaft erleben. Oberwil soll, das hat sich der Gemeinderat als Ziel vorgenommen, zum Lebensmittelpunkt der Einwohnerinnen und Einwohner werden. Wenn sich unsere Einwohnenden mit dem Wohnort identifizieren, sind die aktuellen und künftigen Herausforderungen einfacher und besser zu meistern und deren Lösungen sind nachhaltiger und erfolgreicher. Ich bin optimistisch, dass wir diesbezüglich auf einem guten Weg sind. Erfreulich war, dass sich im Laufe des Jahres 2018 rund hundert Personen an der Erarbeitung einer Räumlichen Entwicklungsstrategie beteiligten. Diese bildet die strategische Basis für die eigentliche Zonenplanrevision Siedlung, welche wir im 2019 an die Hand nehmen werden. Wiederum ist dann die Möglichkeit der Mitwirkung gegeben.

Als Stimmberechtigte sind Sie vier Mal pro Jahr eingeladen, sich an den Entscheiden der Gemeindeversammlung zu beteiligen. Ich freue mich immer sehr, wenn die Wehrlinhalle gut gefüllt ist. Es ist schön, wenn sich möglichst viele Menschen am politischen Leben und an der Gestaltung der Zukunft beteiligen. Die nächsten Abstimmungen auf kantonaler Ebene befassen sich übrigens mit der Mehrwertabgabe und der Ausgleichsinitiative der Gemeinden, zwei Abstimmungen, welche das Gemeinwesen und somit auch Oberwil betreffen.

Liebe Oberwilerinnen und Oberwiler, Seneca hat auch gesagt: Wer vieles versucht, dem muss doch wenigstens etwas gelingen. Hoffen wir, dass er recht hatte. Auch in diesem Jahr warten auf uns viele spannende Herausforderungen. Lassen wir uns in unserem Handeln leiten von Zuversicht, Lebensfreude, Vertrauen und dem Anspruch, das Richtige und Mögliche für die Zukunft zu tun. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen ein erfolgreiches und beglückendes neues Jahr!

Hanspeter Ryser, Gemeindepräsident