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Euko-Info: korrekt sammeln und rezyklieren

14. August 2020

Falsch entsorgtes Altglas oder Aluminium wiegt ökologisch schwer. Entgegen des noch immer gehörten Mythos hilft Glas nicht bei der Kehrichtverbrennung. Glas und Aluminium bilden beim Verbrennen Schlacke, aus der sie nicht aussortiert werden können. Als Schlacke werden diese Wertstoffe für immer dem Kreislauf entzogen und belegen dazu noch Platz in der Deponie Elbisgraben hinter Liestal.

Korrekt entsorgtes Altglas wird hingegen eingeschmolzen und zu neuen Glasgebinden verarbeitet. Bei Weiss- und Braunglas können bis zu 80% rezykliert werden (weil nicht wirklich rein weisse oder braune Scherben ausgeschieden werden müssen), bei Grünglas 100%. Mit dem Altglas, das wir in der Schweiz sammeln, kann etwa so viel Energie gespart werden, wie ca. 40’000 Personen jährlich für das Wohnen brauchen.

Welches Glas gehört in welchen Container auf der Sammelstelle? Um aus den Scherben wieder neue Flaschen herzustellen, müssen diese möglichst frei von Fremdstoffen und sauber nach Farben getrennt sein. Im Grünglas stören Fremdfarben am wenigsten, denn es verträgt am ehesten Fehlfarben. Deshalb: Ist das Altglas blau, rot oder die Farbe unklar – ab in den Grünglascontainer.

Nichts verloren im Glascontainer haben Trinkgläser, Vasen, Fenster- oder Spiegelglas. Sie gehören in die Schuttmulde (und nicht in den Hauskehricht, siehe oben). Kristallgläser können Blei enthalten. Das ist in Lebensmittelverpackungen aus Recyclingglas nicht erwünscht. Spiegel- und Fensterglas können wegen ihrer chemischen Zusammensetzung nicht zu Recyclingglas verwertet werden. Das grösste Problem bei der Altglasverwertung sind aber Keramik- und Tonscherben. Sie lösen sich beim Schmelzen nicht vollständig auf und führen zu hohen Ausschüssen in der Produktion von Recyclingglas.

Die Umwelt-Bilanz bei Glasgebinden lässt sich weiter verbessern, wenn zum Beispiel ein Bier aus der Region aus einer Mehrweg-Glasflasche konsumiert und die leere Flasche korrekt zurückgegeben und wieder aufgefüllt wird.

Aluminiumdosen haben eine noch bessere Gesamtökobilanz als Glasgebinde. Richtig entsorgt können sie zu 100% und fast endlos wiederverwertet werden. Aluminiumdosen brauchen für Transport und Wiederaufbereitung zudem weniger Energie im Vergleich zu Altglas, weil sie weniger Masse haben. Der Physiker und Umweltfachmann Fredy Dinkel prüfte 2016 im Auftrag des Bundes verschiedene Getränkeverpackungen. Er sagte dazu dem Schweizer Fernsehen: «Die Alu-Dose gehört aus ökologischer Sicht zu den Besten. Sie ist vergleichbar mit einer Mehrweg-Glasflasche und mit einer PET-Flasche und besser als die Einweg-Glasflasche.»

Zusammenfassender Entsorgungs-Knigge:

  • In die Glassammlung gehören Wein- und Getränkeflaschen, Öl- und Essigflaschen, Konfi-, Honig-, Konserven- und Joghurtgläser.
  • Strikt nach den Farben Weiss, Braun und Grün trennen. Andere oder gemischte Farben immer in den grünen Glascontainer werfen.
  • Deckel und Verschlüsse entfernen, Papieretiketten dranlassen; Lebensmittelgläser aus Hygienegründen ausspülen.
  • In die Schuttmulde (und nicht in den Hauskehricht) gehören Fensterglas und Spiegel, Trinkgläser, Glasteller oder Vasen.
  • Keinesfalls in die Glassammlung gehören Keramik, Porzellan und Ton (Tassen, Teller, Töpfe etc.); diese unbedingt in die Schuttmulde entsorgen.
  • Aluminium – auch kleine Stücke – zur Sammelstelle bringen und mit Weissblech entsorgen.