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Euko-Tipp: Hecken aus heimischen Pflanzen

26. Oktober 2020

Hecken aus verschiedenen Pflanzen sind dekorativ und schaffen vielfältige Lebensräume. Heimische Wildsträucher sind ein schier unerschöpfliches Nahrungsangebot und bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten in allen Entwicklungsstadien, für Vögel und kleine Säugetiere. Es gibt einige ganzjährig blickdichte Alternativen zum invasiven Kirschlorbeer, der auf der schwarzen Liste invasiver Pflanzenarten steht und 2013 in Deutschland die Giftpflanze des Jahres war, oder für Thuja:  

  •  Die europäische Eibe wächst zuerst langsam, dann aber regelmässig, erreicht ein hohes Alter und ist einfach zu schneiden. Sie ist bei Vögeln beliebt, bildet für viele Tiere Lebensraum. Für uns Menschen sind Eiben giftig.
  • Die Stechpalme lässt sich gut schneiden und ist pflegeleicht. Die Zweige werden auch gern als Weihnachtsschmuck verarbeitet.
  • Efeu stellt kaum Anforderungen, braucht aber Kletterhilfen. Er ist schnellwüchsig, immergrün und bedeckt einen Zaun in sehr kurzer Zeit als dichte Hecke. Insekten und Vögel fühlen sich im dichten Laub wohl. Da Efeu erst im Herbst blüht, bietet er als eine der wenigen Pflanzenarten so spät noch Nahrung für Insekten. Die Früchte sind im Frühling bei Vögeln beliebt.
  • Liguster ist halbimmergrün. Die reifen blauen Beeren wurden früher zum Färben benutzt, sind für uns Menschen in grösserer Menge giftig. Bei einigen Nagetieren und Vögeln sind sie dagegen begehrt, zum Beispiel bei Rotkehlchen, Wacholderdrosseln und Kernbeissern. Die Blätter sind Nahrung der Raupen der Ligusterschwärmer, einer Nachtfalterart. Die wunderbar duftenden Blüten des Ligusters bieten Pollen und Nektar für Wildbienen und Schmetterlinge.

Eine Wildobsthecke aus einheimischen Sträuchern bringt im Frühjahr Blüten, Farbe und Duft, im Sommer Schatten und Sichtschutz. Im Herbst beleben farbige Blätter und essbare Nüsse und Beeren den Garten. Ganzjährig dient sie zahlreichen Tieren als Unterschlupf und Nahrungsquelle.

Weitere heimische Heckensträucher, die im Winter die Blätter verlieren, sind z. B. Hagebuche, Kornelkirsche (Tierlibaum), Pfaffenhütchen, schwarzer und roter Holunder, Wildrosen, Haselnuss, Schlehe, gemeiner sowie wolliger Schneeball, Weissdorn und kleinwachsende Weiden.

Wenn Hecken im Frühjahr oder Sommer geschnitten werden, kann es wegen der Störungen dazu führen, dass die Brutvögel ihre Nester und damit die Eier oder Jungvögel verlassen. Deshalb ist es besser, den Gehölzschnitt vorzugsweise im Winter (November bis spätestens März) durchzuführen. Dann ist auch das Astgerüst der Gehölze gut sichtbar, so dass für den Schnitt die natürliche Wuchsform der Pflanzen berücksichtigt werden kann. Fruchttragende Gehölze bieten auch im Winter Futter für Vögel, weshalb sie besser erst im Februar/März geschnitten werden sollten.

Anstatt die ganze Hecke zu ersetzen: Bereits der Ersatz einzelner Abschnitte oder Pflanzen ‚bringt's' für deutlich mehr Biodiversität und schöneres Aussehen!

Wenn Hecken „auf den Stock zurückgesetzt“, also stark zurückgeschnitten werden, ist es sinnvoll, einzelne Abschnitte als unberührte Lebensraumnischen für die Heckenbewohner stehen zu lassen.

Je nach Standort, Boden und welche Tiere Sie fördern möchten, sind Sträucher besser oder weniger gut geeignet. Kompetente Beratung erhalten Sie bei Gartenbaubetrieben, die sich auf naturnahe Gärten spezialisiert haben.

Am kostenlosen Heckenschneidkurs, 7. November 2020, können Sie sich praktische Tipps zu verschiedenen Varianten des Zurückschneidens holen und unterschiedliche Schneidetechniken erlernen.