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Seltene Blütenpflanzen in Oberwil

17. Dezember 2017
Die Gemeinde Oberwil beteiligt sich an einem Bundesprojekt zur Erhaltung bedrohter Pflanzenarten.
Weltweit sterben immer mehr Pflanzen und Tiere aus, viele lokale Bestände sind bedroht. Mit der Unterzeichnung der Biodiversitätskonvention hat sich die Schweiz deshalb mit vielen anderen Staaten dazu verpflichtet, den Artenverlust aufzuhalten. Die Rettung bestehender Bestände hat dabei oberste Priorität. Manchmal reicht dies aber nicht aus, da viele natürliche Populationen abnehmen, räumlich isoliert und somit der Inzucht ausgesetzt sind.
Im Rahmen des Ex-Situ-Projekts des Bundes wurden Samen von über 50 gefährdeten Wildpflanzenarten in der Schweiz gesammelt. Die Erhaltung dieser Pflanzen in einer Samenbank stellt eine wichtige Versicherung gegen den totalen Verlust der Arten dar. Weil die gelagerten Samen aber von den natürlichen Evolutions-Prozessen ausgeschlossen sind und sich daher nicht an wechselnde Umweltbedingungen wie etwa den Klimawandel anpassen können, ist zusätzlich eine kontrollierte Auspflanzung an verschiedenen Standorten nötig.
Im Botanischen Garten der Universität Basel wurden für das Ex-Situ-Projekt Samen der Blauen Schwertlilie (Iris sibirica) und der Prachtnelke (Dianthus superbus) aus den letzten Wild-Standorten der Region aufgezogen. In den beiden Naturschutzgebieten Chuegraben und Bielhübel konnten nun rund 60 dieser Setzlinge ausgepflanzt werden. Hier werden sich die beiden seltenen Sumpfpflanzen hoffentlich wohl fühlen. Mit einer erfolgreichen Ansiedlung kann die Gemeinde einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten – und die Blütenpracht unserer Schutzgebiete bereichern. Die Gemeinde wünscht allen Besuchern viel Freude daran.