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Den Waldbesuch rücksichtsvoll geniessen

26. März 2018
Der Wald ist für alle da. Jetzt im Frühling ist er besonders schön und wird wieder rege genutzt. Dabei gilt es, aufeinander und insbesondere auf die sensiblen Waldbewohner Rücksicht zu nehmen.

Die Hälfte der Bevölkerung geht in der warmen Jahreszeit mindestens einmal pro Woche in den Wald – zum Joggen, Biken oder einfach nur, um wieder einmal bei einem Spaziergang kräftig durchzuatmen. Das zeigt eine Umfrage des Bundesamtes für Umwelt. Der Gesang der Vögel, das frische Grün und der typische Waldgeruch wecken die Lebensgeister. Gemäss Umfrage fühlen sich die allermeisten hinterher entspannter. Der Wald hat eine wichtige Erholungsfunktion.

Im Wald sind alle willkommen. In der Schweiz gilt das freie Betretungsrecht. Das heisst aber nicht, dass man alles tun und lassen kann, denn schliesslich hat jeder Wald einen Eigentümer – einen öffentlichen oder einen privaten. Und der Wald hat neben der Erholung viele verschiedene Funktionen zu erfüllen. So ist er Lebensraum von über 25‘000 Tier- und Pflanzenarten und bedeutender Trinkwasserspeicher; ausserdem schützt er uns Menschen vor Naturgefahren wie Unwetter oder Lawinen und liefert den wertvollen Rohstoff Holz.

Dass der Wald allen rund um die Uhr zur Verfügung steht, ist nicht selbstverständlich und erfordert unseren Respekt als Gast, gegenüber den Waldbesitzern und vor allem den Pflanzen und Tieren gegenüber, die hier leben. Wildtiere sind im Frühling, wenn ihre Jungen zur Welt kommen, besonders störungsanfällig: Die Anwesenheit von Hunden bedeutet Stress und Gefahr für sie. Während der Brut- und Setzzeit (1. April bis 31. Juli) gilt deshalb auch die Leinenpflicht. Besonders in der Dämmerung und nachts sind viele Tiere auf den Wald als ungestörten Lebensraum angewiesen. Darum ist es sehr wichtig, auf den Wegen zu bleiben und störendes Licht zu vermeiden.

Der Wald bietet viel – auch zum Mitheimnehmen. Das Gesetz erlaubt das massvolle Sammeln von nicht geschützten Pflanzen, Pilzen oder Beeren, von Ästen und Zapfen für den Eigengebrauch. Dem Pflücken von Bärlauch für die nächste Pesto-Pasta oder einem Strauss Waldmeister für eine Frühlingsbowle steht also nichts im Weg.

Der Wald ruft
Wer Sehnsucht nach dem Wald hat, kann ihn sich jetzt aufs Smartphone holen. Auf der Website www.wald.ch/klingel findet sich eine Sammlung witziger Waldgeräusche als Klingelton zum Gratis-Download: vom Kuckuck über den röhrenden Hirsch oder das Jagdhorn bis hin zur Motorsäge. Lassen Sie sich überraschen.
Rehkitz
Viele einheimische Tiere pflanzen sich im Frühling fort.