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Gemüse und Obst auch ohne Garten ernten

2. Mai 2020

Die Gartencenter sind wieder offen, die Lust zum Anbau und ernten von eigenen Früchten und Gemüse wäre vorhanden, aber Sie haben keinen Garten? Kein Problem. Wir nehmen Tipps auf, unter anderem von www.wurzelwerk.net und www.erntefibel.de, und stellen hier eine Auswahl Gemüse und Früchte vor, die auch auf einem Balkon im Topf oder Kistli gut wachsen. So können alle (Generationen) säen, pflanzen, beobachten, pflegen, ernten und geniessen. Samen und Setzlinge gibt es in grosser Auswahl im Fachhandel, auch wieder entdeckte Sorten von Pro Specie Rara.

Radieschen sind anspruchslos, wachsen das ganze Jahr sehr schnell, auch gerne im Halbschatten. Schon drei bis vier Wochen nach der Aussaat (von März bis September möglich) kann man ernten.

Um Erdbeer-Samen zu erhalten, kann man eine vollständig gereifte Erdbeere in der Mitte halbieren und trocknen, am besten mit der Schnittfläche auf Zeitungspapier. Die Samen mit einem Löffel abschaben und aussäen. Monats-Erdbeersetzlinge aus dem Fachhandel gedeihen auch im Hängetopf, und man kann davon bis in den Herbst hinein ernten.

Für Knoblauch einfach Zehen mit der Spitze nach oben in die Erde stecken. Falls die Blattspitzen braun werden, etwas düngen.

Knoblauch und Erdbeeren sind eine gute Mischkultur. Die Erdbeerpflanzen halten den Boden unkrautfrei. Der Knoblauch dazwischen schützt sie vor Pilzkrankheiten.

Himbeeren oder Brombeeren mit ihren meterlangen Trieben brauchen sehr viel Platz, aber Johannis- und Stachelbeeren gibt es auch als Strauch oder Hochstämmchen. In einem grossen Kübel mit Blumen unterpflanzt, sind sie dekorativ.

Pflücksalat lässt sich besonders gut an einem sonnigen bis halbschattigen Platz auf dem Balkon ziehen, z. B. Schnittsalat, Asia, Rucola, Lollo Rosso oder Feldsalat. Die Aussaat erfolgt von März bis August, bei Feldsalat besser im September. Diese Salatsorten vertragen sich nicht gut mit Sellerie, Petersilie und Rüebli. Achtung: Auch Schnecken lieben Salat! Bei zu viel Sonne schiesst er und wird bitter. Bei vielen Sorten kann man ca. vier Zentimeter Blätter stehen lassen, dann wächst er schnell wieder nach.

Mangold gibt es in Sorten mit bunten, dekorativen Stielen. Acht bis zehn Wochen nach der Aussaat kann man ernten. Wenn man das Herz intakt lässt, wächst er wie Salat immer wieder nach. Mangold ist sogar begrenzt frosthart.

Randen sind ebenfalls recht unkompliziert. Beim Ernten das Laub vorsichtig abdrehen, damit sie nicht „verbluten“. Die Blätter kann man übrigens auch essen. Sie schmecken kräftiger als Mangold.

Topinambur ist fein und wächst fast wie Unkraut (darum lieber im Kübel züchten!), mit hübschen gelben Blüten. Man kann das ganze Jahr über laufend Knollen ernten, auch im Winter.

Für Zwiebeln am besten Steckzwiebeln setzen. Diese sind unkomplizierter als Zwiebelsamen. Zwischen Rüebli halten sie sich gegenseitig die Möhren- bzw. Zwiebelfliege fern. Rüebli brauchen allerdings viel Geduld, denn sie keimen sehr langsam. Für Töpfe oder Kistli eignen sich zudem nur extra kurze oder runde Rüebli-Sorten.

Einige Gemüsearten wachsen als grüner Sicht- und Sonnenschutz. Grosswachsende Erbsen, Feuerbohnen oder Kefen erobern rasch ein Rankgitter und erfreuen mit hübschen Blüten und reicher Ernte.

Viele Gemüse lassen sich übrigens prima aus vermeintlichem Küchenabfall ‚upcyclen‘: Das untere Ende (also den Strunk, der hierfür nicht zu klein sein darf) einige Tage in flachem Wasser bewurzeln und eintopfen. Funktioniert z. B. mit Stangensellerie, Speise- und Frühlingszwiebeln, Lauch, Randen, Kohlrabi und Romana-Salat.

Viel Spass beim Gärtnern, viel Freude beim Beobachten und en Guete beim Geniessen wünscht Ihnen die

Energie- und Umweltkommission Oberwil (EUKO)