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Serie Richtplan – wie soll sich das Siedlungsgebiet entwickeln?

21. Februar 2012
Das Gesicht unserer Gemeinde wird durch den Charakter der verschiedenen Wohnquartiere geprägt. Deshalb ist für uns alle die Entwicklung des Siedlungsraums von besonderer Bedeutung. Mutiert unser Dorf zu einer Kleinstadt? Verliert die Gemeinde ihren offenen Geist gegenüber Neuem und Traditionellem? Soll Oberwil mit seinen über 10‘500 Einwohnerinnen und Einwohnern überhaupt weiter wachsen? Dies sind nur einige der Fragen, die die Menschen in unserer Gemeinde beschäftigen.

Gebiet Eisweiher neu nutzen
Am 28. März 2012 wird die Gemeindeversammlung im Rahmen des kommunalen Richtplans über solche Fragen befinden. Der Gemeinderat ist davon überzeugt, dass die dort eingeflossenen Strategien, Absichten und Massnahmen das Bild von Oberwil nicht radikal verändern werden. Oberwil soll weiterhin eine moderne, entwicklungsfähige Gemeinde sein. Denn ein Dorf, das sich jeglichem Wachstum und jeglicher Veränderung verweigert, erstarrt und verliert die Fähigkeit sich Veränderungen anzupassen. Der Richtplan soll deshalb die Entwicklung der Gemeinde so steuern, dass ein kontrolliertes Wachstum möglich ist, die Anforderungen an das Gemeinwesen erfüllt werden und das Bewährte erhalten bleibt.

Ein zentrales Projekt ist die Umnutzung des heutigen Eisweihers. Die Sportplätze sollen ins Gebiet Entenwuhr hinter dem Coop-Megastore verlegt werden. Dieses landwirtschaftlich genutzte Gebiet befindet sich in einer Zone für öffentliche Werke und Anlagen (öWA). Mit dieser Verlagerung kann das Angebot an Sportplätzen erweitert werden, was auf dem Eisweiher nicht mehr möglich ist. Das zentral gelegene Gebiet Eisweiher hingegen kann sowohl zu Wohnzwecken als auch für ein grosszügiges öffentliches Freizeit- und Erholungsgebiet genutzt werden. Damit werden auch die Voraussetzungen geschaffen, um das Oberwiler Zentrum auszudehnen und attraktiver zu gestalten.

Baulandreserven schonen, verdichtet bauen
Eine Nutzung der Baulandreserven ist innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre nicht vorgesehen. Im Vordergrund stehen hier die öWA-Teile des Gebiets Löchlimatt und die öWA Zone an der Hohestrasse in der Nähe des Bertschenacker-Quartiers. Beide Parzellen lassen eine beschränkte Wohnnutzung zu. Längerfristig wäre eine Siedlungserweiterung ins Gebiet Wilmatt, am Ortsende zu Therwil, möglich. Eine Umzonung dieses Landwirtschaftsgebiets ist als letzte denkbare strategische Reserve einzustufen.

Der Richtplan thematisiert auch die Verdichtung der Wohngebiete. So soll in der verkehrstechnisch gut erschlossenen Talsohle eine höhere bauliche Dichte möglich sein. Die Verdichtung soll massvoll und qualitativ hochstehend erfolgen. So sollen in diesen Wohngebieten etwa ein Anteil des Grundstücks festgelegt werden, der für Frei- und Spielflächen vorzusehen ist. Dies wird nach Genehmigung des Richtplans im Rahmen der Nutzungsplanung (Zonenrichtlinien) geschehen. In den übrigen Siedlungsgebieten, insbesondere den Hanglagen, sind primär die verschiedenen individuellen Baulandreserven zu nutzen. Eine höhere bauliche Verdichtung ist dort höchstens situativ denkbar und zwar so, dass die Identität der bestehenden Wohngebiete nicht verloren geht.

Zentrale Gemeindeverwaltung
Als mittelfristige Massnahme wird im Richtplan auch der Zusammenzug der Gemeindeverwaltung an einen Ort angesprochen. Damit sollen die Arbeitsbedingungen für die Gemeindemitarbeitenden verbessert, die Kommunikationswege verkürzt und Raum für die steigenden Anforderungen an die Verwaltung geschaffen werden. Gleichzeitig wird sich dadurch die Möglichkeit bieten, den Strassenraum beidseits der Hauptstrasse lebendiger und insbesondere attraktiver zu gestalten.

Die Zielsetzungen zum Bereich Siedlung wiederspiegeln die grossen Linien, nach denen sich die räumliche Entwicklung ausrichten soll. Es sind keine parzellenscharfen Aussagen. Solche werden erst mit der zukünftigen Nutzungsplanung erarbeitet, über welche die Gemeindeversammlung in Form des Zonenreglements Siedlung ebenfalls wird befinden können.
Luftaufnahme Eisweiher
Der kommunale Richtplan sieht vor, das Gebiet Eisweiher unter anderem zur Ausweitung des Oberwiler Zentrums mit Freizeit- und Erholungsräumen zu nutzen.