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Delegation des Gemeindeverbunds Flugverkehr trifft sich mit Regierungsrat

24. Februar 2012
Eine Delegation des Gemeindeverbunds Flugverkehr (GVF) hat sich mit Regierungsrätin Sabine Pegoraro und Regierungsrat Adrian Ballmer getroffen. Hauptthemen des Gesprächs waren die Risikoanalyse zum Euroairport, die Südlandequote 2011 und die Zunahme der Nachtflüge im 2011.
Für einmal gab die Südlandequote am Euroairport (EAP) mittels ILS 33 keinen Grund zur Reklamation: mit 6,2 Prozent ist 2011 der Grenzwert von 8 Prozent eingehalten. Nachdem im Jahr 2010 beinahe 10 Prozent der Landungen von Süden her erfolgten, ist dieses Resultat erfreulich, und dies auch in absoluten Zahlen: 2258 Südlandungen gegenüber 3198 im 2011.


Südlandequote ist ein Zufallsprodukt

So erfreulich dieses Resultat auch ist, leider beruht dieser Rückgang nicht auf Verbesserungen bei der Pistenbewirtschaftung, sondern ist in erster Linie eine Folge der günstigen Wetter- respektive Windverhältnisse, wie auch Herr Rämi, Direktor des EAP, eingestehen musste. Damit bleibt die Südlandequote ein Zufallsprodukt und die Frage, ob die festgelegten Grenzwerte eingehalten werden oder nicht, ist alleine vom Wetter abhängig. Nach wie vor haben weder der EAP noch die Flugaufsichtsbehörden keine Vorschläge in Griffweite, wie die Südlandequote effektiv reduziert werden könnte.


Risikoanalyse für Südlandeverfahren

An ihrem letzten Treffen im September 2011 hat der GVF gegenüber dem Regierungsrat angeregt zu prüfen, ob die in den vergangenen Jahren festgestellte Steigerung der Südlandungen Anlass wären, eine erneute Prüfung des Risikos durchzuführen. Die zuständige Fachstelle der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) hat dieses Anliegen des GVF geprüft und ist zum Schluss gekommen, dass eine erneute Aktualisierung der Risikoanalyse zum jetzigen Zeitpunkt nicht angezeigt ist.
Im Vergleich zur Referenzperiode im Jahr 1999, die als Grundlage für die Risikoanalyse diente, haben sich keine wesentlichen Änderungen ergeben, welche das Risiko negativ beeinflussen. Der GVF hat diese Ausführungen zur Kenntnis genommen und wird die Ergebnisse im Detail prüfen.


Besorgniserregende Zunahme der Nachtflüge im 2011

Mit Sorge nimmt der GVF zur Kenntnis, dass die Anzahl der Nachtflüge im 2011 zugenommen hat, vor allem zwischen 22 und 23 Uhr und zwischen 5 und 6 Uhr. In diesen heiklen Randstunden ist jede Ruhestörung durch einen Überflug belastend. Daran ändert auch nichts, dass die gemessenen Lärmpegel trotz dieser Steigerungen teilweise abgenommen haben
Besonders störend: Eine Wirkung der 2009 vom EAP eingeführten Lenkungsgebühren, die einen Rückgang der Nachtflugbewegungen hätten bewirken sollen, kann auch heute noch nicht festgestellt werden. Immerhin hat der EAP angekündigt, im Laufe des 2012 die Grundlagen für den Bericht zur Auswirkung der Lenkungsgebühren auszuarbeiten.


Messstation in Binningen zeigt deutlich mehr Südstarts im 2011

Der GVF hat den Regierungsräten und dem EAP Zahlen präsentiert, die zeigen, dass die Lärmbelastung durch startende Flugzeuge an der Messstation Binningen im vergangenen Jahr deutlich zugenommen haben. Die Überflüge mit Lärmpegel zwischen 65 und 69 sowie von 75 bis 79 dB haben sich verdoppelt.
Hierfür sind für den GVF mehrere Begründungen denkbar: Mehr Starts in Richtung Süden, Einsatz von lauteren Flugzeugen oder weiträumigeres Eindringen der Flugzeuge in den Schweizer Luftraum als in den Jahren 2009 und 2010. Der EAP hat die Auswertungen des GVF entgegengenommen und versprochen, sie intern zu prüfen und dann zu informieren.