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Serie Richtplan – welche Verkehrsinfrastruktur braucht es?

8. März 2012
Die Entwicklung des Siedlungsgebiets wirkt sich direkt oder indirekt auf die Beanspruchung der Strassen, der Wege und den Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs von Oberwil aus. Langzeit-beobachtungen zeigen, dass insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes die Belastung des Strassennetzes nur moderat zugenommen hat. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung und zeigt, dass die auf kommunaler und kantonaler Ebene eingeleiteten Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel Wirkung gezeigt haben.

Viel Durchgangsverkehr auf den Kantonsstrassen
Es wäre nun aber falsch anzunehmen, Oberwil wäre keiner Verkehrsbelastung ausgesetzt. Das Zentrum, insbesondere die Hauptstrasse, die zu einem grossen Teil vom Durchgangsverkehr belastet wird, weist ganztägig eine hohe Frequenz auf. Dementsprechend sind auch die Kantonsstrassen von respektive nach Bottmingen, Therwil und Biel-Benken auf beiden Talseiten besonders zu den Hauptverkehrszeiten stark beansprucht.

Eine eigentliche Erweiterung des Strasssennetzes ist nicht vorgesehen, ausser dass die Langegasse am südlichen Ende des Siedlungsgebiets mit der Therwilerstrasse verbunden werden soll. Dies soll nach Abschluss der Überbauung der Basellandschaftlichen Pensionskasse (gemäss dem von der Gemeindeversammlung genehmigten „Quartierplan Langegasse“) erfolgen. Durch diese Querverbindung wird die Belastung der Langegasse massgeblich zurückgehen, da der Verkehr in Richtung Therwil in Zukunft direkt – und nicht mehr wie heute über die Langegasse bis zur Bottmingerstrasse – in die Therwilerstrasse geleitet werden wird.

Langsamverkehr und öffentlichen Verkehr fördern
Im kommunalen Richtplan wurde der Strassenraumgestaltung grosses Gewicht eingeräumt. Mit einer neuen einheitlichen Strassenraumgestaltung sollen die Gebiete Zentrum, Eisweiher und BLT-Station miteinander verbunden werden. Dem Langsamverkehr soll bevorzugt Rechnung getragen werden, indem unter anderem die Sicherheit für Fussgänger und Radfahrer optimiert wird.

Auch die Aufwertung der Hauptstrasse ist ein wichtiges Anliegen. So soll bei einem späteren Zusammenzug der Gemeindeverwaltung Freiraum zur Attraktivitätssteigerung des Gebiets rund um die Hauptstrasse geschaffen werden. Es ist zudem ein flächendeckendes und attraktives Busnetz zu erhalten und wo notwendig zu erweitern. Insbesondere ist eine neue Buserschliessung des Gebiets Vorderberg angedacht.

Mehr unterirdische Parkplätze im Zentrum
Im Zentrum soll eine unterirdische Parkierungsanlage entstehen, die zusätzliche öffentliche Parkplätze anbietet. Damit soll die Attraktivität des Dorfzentrums ab Postplatzkreisel bis zum Schwanenplatz auch für das lokale Gewerbe und den Dienstleistungssektor verbessert werden.

Auch zum Bereich Verkehr gilt, wie bei allen Richtplan-Themen, dass hier wohl die Strategien aufgezeigt werden, an die sich der Gemeinderat bei den zukünftigen Planungen halten muss. Die genaue Ausgestaltung der einzelnen Projekte ist aber jeweils als separates Geschäft der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorzulegen.