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Neue Strategie in der Entwicklungshilfe

26. Juli 2012
Seit vielen Jahren bewilligt der Gemeinderat jedes Jahr zwischen 6000 und 8000 Franken als Unterstützung an Projekte der Entwicklungshilfe. Drei bis vier wechselnde Institutionen erhielten jedes Jahr 2000 Franken. Seit jeher wurden nur Projekte unterstützt, die eine so genannte Zewo-Zertifizierung vorwiesen. Da eine solche Zertifizierung teuer ist und die Auflagen Mehrausgaben mit sich bringen, müssen viele kleinere Hilfsorganisationen auf dieses Label verzichten.

Hilfsprojekte mit Oberwiler Bezug
Dabei sind gerade kleinere Institutionen besonders unterstützungswürdig. Sie konzentrieren sich häufig auf ein bestimmtes Entwicklungsprojekt und verbrauchen aufgrund des hohen Anteils an ehrenamtlicher Arbeit kaum Spendengelder für die Administration. Des Weiteren haben solch kleine Entwicklungsprojekte oft einen lokalen Bezug, sei es, dass die Institution hier in Oberwil ihren Sitz hat oder Oberwiler Einwohnerinnen und Einwohner dort tätig sind.

Der Gemeinderat hat deshalb beschlossen, in der Entwicklungshilfe eine neue Strategie zu fahren. So sollen in Zukunft vornehmlich Entwicklungsprojekte mit Oberwiler Bezug unterstützt werden – unabhängig von einer Zewo-Zertifizierung. Da diese Hilfswerke bei ihrem kleinen Budget sehr unter schwankenden Spendenerträgen leiden, sollen die Beiträge der Gemeinde für mehrere Jahre in Aussicht gestellt werden. Die begünstigten Organisationen müssen ihre Unterlagen jährlich zur Überprüfung einreichen.

Aufstockung der Entwicklungshilfe
Folgende drei Institutionen werden bis ins Jahr 2015 berücksichtigt:
  • RecifEscola, Projekte im Bildungs- und Sozialwesen im Nordosten Brasiliens
  • Pro Centro Educativo Yampú, Unterstützung einer Schule in San Pedro Ayampuc in Guatemala
  • MadagasCare, Unterstützung von Schulen in Isoanala in Südmadagaskar
Für das Jahr 2012 erhalten die drei Institutionen je 2700 Franken, für die folgenden Jahre wird ihnen ein Betrag von je 4000 Franken in Aussicht gestellt. Dies bedeutet eine Aufstockung der Oberwiler Entwicklungshilfe von 50 Prozent.

Der Gemeinderat will mit dem Wechsel seiner Strategie betreffend Entwicklungshilfe nicht zuletzt das Engagement der lokalen Bevölkerung für mehr Gerechtigkeit auf der Welt honorieren.
Hans Hofer in Guatemala
Der Oberwiler Hans Hofer, Präsident des Fördervereins Pro Centro Educativo Yampú, am 20-Jahr-Jubiläum der vom Verein unterstützten Schule in Guatemala.