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Schutz für minderjährige Asylsuchende ohne Obhut

19. August 2017
Seit ein paar Monaten ist das Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (Wuma) an der Bottmingerstrasse 61 in Betrieb. Diese Wohngruppe namens „Wuma Oberwil“ ist ein Angebot des Zentrums Erlenhof. Das Zentrum Erlenhof bietet ein vielfältiges Angebot von Dienstleistungen im Bereich Wohnen, Schule, Arbeit und Ausbildung an. Gemeinsam mit dem Kanton ist der Erlenhof zudem bemüht, für unbegleitete minderjährige Asylsuchende im Kanton Basel-Landschaft, jugendgerechte Wohnmöglichkeiten anzubieten. Unbegleitete minderjährige Asylsuchende (deutschsprachige Abkürzung Uma), sind junge Menschen, die aufgrund ihrer Flucht nicht unter der Obhut ihrer Eltern oder einer anderen erwachsenen Person stehen. Unter den Asylsuchenden stellen diese eine besonders verletzliche und schutzbedürftige Gruppe dar.
Die aktuelle Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist durch Flucht und den damit verbundenen Erlebnissen geprägt: die Trennung von der Familie und dem sozialen Umfeld, die Trennung vom eigenen kulturellen Zusammenhang, die ungewisse und häufig dramatische Flucht aufgrund stark belastender oder gefährdender Lebenssituationen, das zuweilen unfreiwillige Ankommen in einem unbekannten Land und an einem unbekannten Ort. Vor dem Hintergrund dieser Lebenssituation ist es wichtig, diesen Jugendlichen Sicherheit, Schutz, Versorgung und eine Perspektive für die weitere Integration in unsere Gesellschaft, zu bieten.
Das Wuma Oberwil bietet zwölf solchen Jugendlichen aus unterschiedlichen kulturellen und biographischen Kontexten eine jugendgerechte und dauerbetreute Unterbringungsform, in der Regel bis zu ihrem 18. Lebensjahr, an. Dabei werden sie von pädagogisch ausgebildetem Personal auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit gefördert. Eine wichtige Komponente dabei ist, die Jugendlichen in der Entwicklung einer realistischen Zukunftsperspektive zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zur Integration in unsere Gesellschaft und Kultur zu begleiten. Das Nutzen von Ressourcen der Gesellschaft und die Anbindung an regionale Angebote wie etwa Sportvereine oder kulturelle Angebote sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil in der Arbeit mit den Jugendlichen. Sie alle besuchen extern den Schulunterricht.

Barbara Diehl, Leitung Asyl & Sozialhilfe, Zentrum Erlenhof