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Hauptübung der Feuerwehr – eindrucksvoll und lehrreich

14. November 2017
Die jährliche Hauptübung ist für die Feuerwehrleute ein ganz besonderer Tag. Es wird der Einwohnerschaft die Gelegenheit geboten, einen Ausschnitt aus dem umfassenden Wissen und Können zu zeigen. Die Feuerwehrleute wollten auch dieses Jahr am 4. November 2017 den Beweis erbringen, dass man sich in Oberwil – im Falle eines Falles – vollumfänglich auf die Feuerwehr verlassen kann.
Nach dem Antreten und der Begrüssung durch Feuerwehrkommandanten Martin Thürkauf nahmen die Gäste den kurzen Spaziergang bis zur Sägestrasse unter die Füsse. Um 14.30 Uhr konnten die Zuschauer und Gäste bei drei Posten verschiedene Themen erleben.

Person im ersten Untergeschoss vermisst
Der Posten 1 befasste sich mit den verschiedenen Ausrüstungen der Feuerwehr Oberwil – angefangen von der Arbeitsbekleidung der Jugendfeuerwehr über den Brandschutz komplett inklusive Atemschutzgerät bis hin zum Anzug, der bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner zum Einsatz kommt. Als spezielle Ausrüstung wurde die Wärmebildkamera vorgeführt. In einem dunklen Keller konnte das Publikum Objekte mit verschiedenen Temperaturen suchen und selbst erfahren, wie sinnvoll und hilfreich eine Wärmebildkamera den Einsatz der Feuerwehr unterstützt.

Arbeitsunfall im Forstrevier
Der Posten 2 stellte sich der Aufgabe „Heben und ziehen von Lasten“, dem so genannten Pionierdienst. Die Schadenlage: eine eingeklemmte Person unter einem Baumstamm. Bei diesem Posten konnten die Zuschauer auf eindrückliche Art sehen, mit welchen Gerätschaften die Feuerwehr im Stande ist, sehr schwere Gegenstände zu bewegen. Sei es mit den Hebekissen, dem „Habegger“ oder aber auch mit den hydraulischen Rettgeräten. Im Vordergrund steht immer, den Patienten möglichst schonend aus der misslichen Lage zu befreien.

Fettbrand in der Küche
Haben sie sich schon mal Gedanken gemacht, was es alles für ein Feuer braucht? Bei Posten 3 wurde dies anhand des Feuerdreiecks erklärt. Denn dies ist auch der zentrale Teil, um die Wirkung der verschiedenen Löschmittel auf die Brandklassen zu erklären. Die Zuschauer konnten hautnah erleben, was passiert, wenn man das falsche Löschmittel bei der falschen Brandklasse anwendet. Der Versuch einen Fettbrand in der Küche mit ein bisschen Wasser zu löschen hat fürchterliche Folgen. Darum baucht es hierbei nur einen Pfannendeckel oder eine Löschdecke und der Brand ist gelöscht. Der Aha-Effekt war gross und die Wirkung eindrücklich.

Brand, 1- Zimmer-Wohnung, Eisweiher
So lautete die Pagermeldung die das Finale einläutete. Auf dem Eisweiherplatz wurde in einem seitlich ausgeschnittenen Container ein Wohnungsbrand arrangiert, um den Zuschauer den gesamten Ablauf eines Entstehungsbrands bis zum Eintreffen der Feuerwehr zu illustrieren. Als die Gäste beim Eisweiher eintrafen brannte das Cheminée und die Welt war noch in Ordnung. Dem danebenstehenden Weihnachtsbaum wurde es allmählich zu heiss und dieser fing Feuer. Daraufhin konnte ein freiwilliger Zuschauer den Brand der Alarmzentrale Liestal melden. Die Alarmzentrale ihrerseits alarmierte das Kommando der Feuerwehr Oberwil über Pager und Feldweibel Hannes Hager quittierte diese Meldung per Polycomfunk. Während dessen wurde dem Publikum immer wieder der Stand des Wohnungsbrands erläutert. Nach der Quittierung wurde dann die Mannschaft alarmiert, die (in Realität) noch zuerst ins Magazin muss, um entsprechende Fahrzeuge und Gerätschaften zu holen. Das Feuer machte auch während dieser Phase keine Pause und die Zuschauer realisierten, wie viel Zeit wirklich vergeht und wieso eine schnelle Alarmierung so entscheidend ist.
Der anschliessende Löscheinsatz wurde tatkräftig von der Jugendfeuerwehr unterstützt, indem sie das Schlauchmanagement übernahmen und für den Atemschutztrupp die Transport- und Druckleitung erstellten. Obwohl es sich, Gott sei Dank, hier nur um eine Übung handelte, konnte das Kommando mit diesem Einsatz bei ihrer Mannschaft wesentliche Ziele überprüfen. Ausbildungsschwerpunkte wurden korrekt umgesetzt und Sicherheitsvorschriften eingehalten. Wie immer gibt es da und dort noch einige Punkte zum Verbessern.
Die Gäste konnten sich während dem darauffolgenden Apéro die Einsatzbilder und Informationen der letzten zwölf Monate ansehen. Im Anschluss wurden im Feuerwehr-Magazin die „Beförderungen & Entlassungen“ vorgenommen. Traditionsgemäss wurde dieser Akt feierlich durch die Clairongarde der Feuerwehr Oberwil eröffnet und begleitet.

Folgende Personen wurden befördert:
Zum Soldat:Würth Tizian, Cooke Bridget, Dingeldein Michelle, Metzger Patrick, Hänggi Till, Bonizzato Sandro, Blattmann Claire
Zum Rohrführer:Wahl Micha, Von Sprecher Simon, Schulthess Patrick, Krebs Matthias, Thommen David
Zum Korporal:Iberg David, Iberg Sven, Koller Svenja, Ursig Tizian
Zum Wachmeister:Hauptmann Paul, Zahn Florian

Folgende Feuerwehrleute wurden aus dem Dienst verabschiedet:
Korporal Papapietro David , Korporal Hilzinger Remo Rohrführer Buxtorf Andrea und Rohrführer Meier Selina

Das Kommando bedankte sich bei allen Austretenden für die von ihnen geleistete Arbeit während den zahlreichen Übungen und Einsätzen. Löschvorsteher Gemeinderat Hanspeter Ryser bedankte sich persönlich und im Namen des Gemeinderates bei den Feuerwehrleuten und auch bei deren Familienangehörigen und Arbeitgebern für die wichtige Dienstleistung, die sie immer wieder und zu jeder Zeit erbringen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass es Leute gibt, die sich für das Wohl der Allgemeinheit engagieren. Die Motivation und das Engagement der Jugendfeuerwehr und dessen Leiterteams verdankte Hanspeter Ryser speziell.
Ein besonderer Dank geht an die Schulabwarte von Oberwil, das Forstrevier und Toni Seiler Baugeschäft, die eine solche Hauptübung mit ihrer wohlwollenden Unterstützung ermöglichen.

Feuerwehr Oberwil

Fotos finden Sie im Internet unter www.feuerwehr-oberwil.ch