Achtung – Amphibienwanderung!
Jetzt ziehen sie wieder los. Frösche, Kröten und Molche erwachen aus ihrer Winterruhe im Wald oder in Gärten. Ihr Ziel sind Weiher und Tümpel, um sich dort fortzupflanzen.
Auf dieser jährlichen Wanderung im Frühjahr zu ihren Laichgewässern (und im Herbst wieder zurück zum Überwintern) legen die in der Schweiz gefährdeten Amphibienarten grosse Strecken von bis zu einigen Kilometern zurück. Dabei müssen sie oft Wege und Strassen überqueren. Dieser besonders gefährliche Abschnitt der Wanderung endet für viele Amphibien tödlich. Viele werden überfahren, weil sie sehr langsam wandern. Eine Strassenüberquerung dauert bis zu 20 Minuten! Aber auch die durch Fahrzeuge erzeugte Druckwelle ist eine Gefahr. Die Amphibien werden, selbst wenn sie nicht von Reifen zerquetscht werden, oft so stark verwirbelt und verletzt, dass sie danach sterben. Weil die Tiere meist in grossen Zügen unterwegs sind, werden sie auf Strassen und Wegen in Massen überrollt, was den Fortbestand der gesamtschweizerisch geschützten Tiere weiter gefährdet.
Die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz karch in der Schweiz bittet daher die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, Abschnitte mit Amphibienwanderungen zu den Wanderzeiten (noch bis Ende April) nach Möglichkeit zu meiden und Umfahrungswege zu benutzen oder diese nur im Schritttempo (max. 30 km/h) zu passieren.
Petra Lohmann – sie ist Tierärztin für Amphibien und Reptilien – gestaltete mit der Kunststudentin Arianna de Angelis 2019 einen Animations-Kurzfilm, um auf die Problematik der Verwirbelung und Zerquetschung vieler Amphibien im Strassenverkehr aufmerksam zu machen. Man findet ihn mit vielen weiteren tollen Infos auf www.karch.ch, in der Rubrik Amphibien/Amphibienwanderungen.