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Virtuelles Wasser

11. September 2011
Über 6000 Liter Wasser braucht jeder Einwohner der Schweiz im Schnitt täglich. Wie kann das sein, werden Sie sich fragen: Für das Trinken, das Kochen, die Waschmaschine, die Toilettenspülung sowie Duschen und Baden kann ich doch unmöglich so viel Wasser verbrauchen. Tun Sie auch nicht. Direkt sichtbar benötigen Sie etwa 130 Liter Trinkwasser täglich; erfreulicherweise von Jahr zu Jahr weniger. Aber rund 48 Mal so viel lassen Sie fliessen, ohne auch nur einmal den Wasserhahn aufzudrehen. Der wesentlich grössere Anteil ist in unseren Lebensmitteln, der Kleidung oder anderen Produkten versteckt, und zwar in Form von so genanntem virtuellem Wasser. Damit ist die Menge Wasser gemeint, die zur Herstellung, Lagerung und Transport der Produkte benötigt wird.

Im Nachfolgenden sehen Sie, wie viel Wasser in einzelnen Produkten steckt. Dabei ist von weltweiten Mittelwerten auszugehen. Zum Beispiel verbraucht die Produktion eines Kilogramm Weizens im Durchschnitt 1300 Liter Wasser (weltweiter Mittelwert). Am effizientesten wird er in der Slowakei produziert (465 Liter Wasser pro Kilogramm), am aufwändigsten in Somalia (18'000 Liter pro Kilogramm). Nicht aufgeschlüsselt ist hier der jeweilige Anteil an grünem (Niederschlag), blauem (künstliche Bewässerung) sowie grauem (mit Dünge- und Pflanzenschutzmittel belastetem) Wasser.

Lebensmittel und Genussmittel
ProduktLiter Wasser
1 kg Mais900
1 kg Kartoffeln255
1 kg Reis3400
1 kg Karotten131
1 kg Tomaten184
1 kg Bananen859
1 Liter Milch1000
1 kg Käse5000
1 Ei200
1 kg Hühnerfleisch3900
1 kg Schweinefleisch4800
1 kg Rindfleisch15‘455
1 Liter Tee240
1 Liter Kaffee1120
1 Liter Bier300
1 Liter Wein960


Industrieprodukte
||Produkt|Liter Wasser||
||1 kg herkömmliches Papier|2000||
||1 kg Recyclingpapier|20||
||1 kg Leder|16‘600||
||1 PC|20‘000||
||1 Jeans|11‘000||
[/TABLE]

Was können Sie als Konsument tun, um den virtuellen Wasserverbrauch zu senken?
• Lebensmittel der Region und der Saison bevorzugen
• Bioprodukte bevorzugen
• Besser planen, weniger wegwerfen
• Aufwändig verpackte Waren meiden
• Informieren Sie sich. Sie finden hier einen Einkaufsratgeber und hier die Studie „Der Wasserfussabdruck der Schweiz“.

Umweltschutzkommission