Nachruf Max Schläpfer, Gemeinderat von 1960 bis 1971
Die 1960er Jahre waren von einem ungeheuren Siedlungswachstum geprägt, das natürlich auch vor den Leitungswerken nicht Halt machte. Die Wasserversorgung war jedoch schon damals ans Wasserwerk Reinach und Umgebung delegiert und bereitete dem zuständigen Gemeinderat Max Schläpfer darum – zumindest während der ersten Hälfte des Jahrzehnts – wenig Sorgen. Zu Beginn seiner Amtszeit revidierte er das Wasserreglement derart, dass die Gebühren neu – dank des Einbaus von Wasseruhren – durch den tatsächlichen Verbrauch definiert wurden.
Der Ausbau des Kanalisationsnetzes hingegen war in vollem Gange. So setzte sich Max Schläpfer etwa gemeinsam mit seinen Gemeinderatskollegen aus Bottmingen und Binningen für den raschen Bau des Sammelkanals ab Oberwil bis zur Kantonsgrenze in Binningen ein. Mit Briefen an den Kanton wurde wiederholt auf die mittlerweile unhaltbare Situation für die damals rund 12‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern der drei Gemeinden aufmerksam gemacht.
Auch mussten zahlreiche Haushalte an die neu geschaffenen Kanalisationsleitungen angeschlossen werden. Dies muss für Max Schläpfer eine intensive Zeit gewesen sein, zeugen doch die Protokolle der damalig tätigen Kanalisationskommission von etlichen Rekursen der Hauseigentümer. Auch verschlang der Ausbau der Kanalisation grosse Summen, die angesichts der knapper werdenden Ressourcen in der zweiten Hälfte der 1960er Jahren immer schwieriger zu vertreten waren.
Zu Beginn seiner dritten Amtszeit verschärfte sich die Situation sowohl bei der Wasserversorgung wie auch im Kanalisationswesen. So musste Max Schläpfer im Januar 1968 den Rücktritt des langjährigen Präsidenten der Kanalisationskommission zur Kenntnis nehmen. Dieser nahm den Hut, weil er sich bei der Behandlung der zahlreichen Rekurse vom Gemeinderat mehr Unterstützung gewünscht hätte.
Im November 1968 orientierte Max Schläpfer die Gemeindeversammlung über den wenig erfreulichen Stand der Wasserversorgung. Wegen der starken Zunahme der Einwohnerzahl stiess das Wassernetz an seine Grenzen. Je nach Verbrauch reichte der Druck in den Leitungen für die Versorgung der Hohestrasse nicht mehr aus. Er musste deshalb der Gemeindeversammlung den Bau eines Hochdruckreservoirs im Bielhübel in Aussicht stellen.
Max Schläpfer setzte sich während seiner verdienstvollen Tätigkeit für die Gemeinde stets für ein funktionierendes Abwasser- und Wasserwesen ein. Er starb am 30. September 2013 in seinem 86. Altersjahr.